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Pressemitteilung

Das Wasserstoff-Auto der Zukunft wird bereits in Bayern gebaut

2020–06–18Ingolstadt

Roland Gumpert ist Vorreiter in der Wasserstofftechnologie – Unterstützung zur Massenproduktion ist nötig

Emissionsfrei, reichweitenstark und schnell betankt – so soll das Auto der Zukunft aussehen. Politik, Wissenschaft und Industrie wollen das Ende des Verbrennungsmotors bis 2030 und setzen auf alternative Antriebe wie die Wasserstoff-Brennstoffzelle. Was in der aktuellen Diskussion wie Zukunftsmusik klingt, hat der Ingolstädter Ingenieur Roland Gumpert schon lange verwirklicht. Das erste Serienmodell mit einer Wasserstoff / Elektrizität produzierenden Methanol- Brennstoffzelle wurde im Mai der Weltöffentlichkeit präsentiert – die Roland Gumpert Nathalie „First Edition“. Allerdings fühlt sich Roland Gumpert von Politik und Wirtschaft allein gelassen.

Roland Gumpert, der CEO, Ingenieur und Chefentwickler der gleichnamigen Sportwagenmarke, hat die Elektromobilität mit seinem Fahrzeug revolutioniert: „Unser Supersportwagen ist das
weltweit erste Serienfahrzeug mit Methanol-Brennstoffzelle. Es ist unabhängig von Ladesäulen oder speziellen Wasserstofftankstellen und hat eine Reichweite von 820 km.“

Das Fahrzeug verfügt über eine 15kW Methanol-Brennstoffzelle, die Wasserstoff aus Methanol gewinnt und damit Elektrizität erzeugt. Die Energiekapazität des Gesamtsystems bestehend aus Methanol Power Cell mit 65l Tank und Pufferbatterie beträgt 190 kWh. Aufgetankt ist das Fahrzeug wie herkömmliche PKW in drei Minuten mit einfachster Infrastruktur. Die Beschleunigung von 0-100 liegt bei 2,5 Sekunden die Höchstgeschwindigkeit dank zweier synchronisierter
2-Gang-Getriebe bei 300 km/h.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte kürzlich, Bayern solle führender Standort für Wasserstofftechnologie werden. Dafür hatte die Staatsregierung im September
2019 das Zentrum Wasserstoff in Nürnberg gegründet und das Wasserstoffbündnis mit über 30 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und mit Verbänden ins Leben gerufen.

In Ingolstadt, vor den Toren der Bayerischen Landeshauptstadt München, ist diese Vision bereits Realität. Warum Roland Gumpert auf eine Methanol-Brennstoffzelle, statt einer klassischen Wasserstoffbrennstoffzelle setzt, erklärt er so: „Unsere Technologie bietet hohe Reichweiten mit kurzen Tankzeiten, eine einfache Infrastruktur, ist durch den Einsatz von grünem Methanol CO2- neutral und völlig ungefährlich. Mit der Methanol-Brennstoffzelle haben wir es geschafft, ein ungefährliches und sicheres Energiekonzept aus Wasserstoff zu entwickeln. Wir erzeugen Elektrizität ohne Risiken und umweltneutral – und sogar gefahrenloser als jedes Benzin getriebene Auto.“ Flüssiger Wasserstoff sei durch den hohen Druck bis zu 800 Bar nicht ungefährlich und daher für ihn aus Umweltgründen in Bezug auf Herstellung und Handhabung nicht in Frage gekommen.

Roland Gumpert demonstriert aber nicht nur eine Technologie, die umweltfreundlich und ungefährlich ist, sondern auch ein Konzept, das in vielen weiteren Modellen und auch in Nutzfahrzeugen
eingesetzt werden kann. „Unser Ziel ist, dass in Zukunft alle Fahrzeuge mit einer Methanol-Brennstoffzelle ausgerüstet werden“, sagt Roland Gumpert. „Mit unserem Partner Blue World Technologies in Dänemark haben wir auch bei der Fertigung der Brennstoffzellen die Möglichkeit zur Massenproduktion“, ergänzt er.

Um diese Massenproduktion zu verwirklichen brauche es aber die Unterstützung aus der Wirtschaft. „Wir fühlen uns da von Politik und Wirtschaft allein gelassen“, sagt er. „Wir sind auf der Suche nach leistungsfähigen Partnern, mit denen wir diese neue bahnbrechende Technologie in die Breite bringen können. Auch eine Beteiligung von Bund oder Land ist für uns vorstellbar.“